Doi Inthanon, AFS Camp und die Schule
Doi Inthanon
Am 18. November ging es für die Matayom 4+5 Schüler und ein Grüppchen Lehrer erneut zu Doi Inthanon hoch.Um halb acht wurden dann die Minivans gesattelt und wir fuhren los. Auf dem Weg wurden noch Reisboxen für unsere ganze Gruppe abgeholt.
Angekommen an einem Parkplatz des Berges wurde sich allerdings nicht nur zum Mittagessen ein Plätzchen gesucht.
Zu meiner Freude machten wir erst eine zwei stündige Wanderung durch den Wald an der Spitze von Doi Inthanon. Die Führung war zwar leider auf Thai, aber der wunderschöne Ausblick machte es schon interessant genug.
Der Wald gehört eigentlich zu einen der wenigen Cloud Forests dieser Welt, jedoch waren an dem Tag er weniger Wolken zu sichten.
Zum Mittagessen kehrten wir wieder am Parkplatz ein und hatten ein wenig Freizeit.
Auf dem Heimweg hielten wir noch an einem der Wasserfälle an bevor wir wieder die Fahrt in Richtung Schule antraten.
Insgesamt war es ein sehr schöner Tag. Ich hatte ein bisschen mehr mit den Schülern zu tun, die sich langsam zu trauen mit mir zu reden und nicht mehr so schüchtern sind.
Als auch, dass ich etwas mehr Zeit mit anderen Lehrern verbringen konnte.
Es wurde mir gesagt, dass noch weitere Schulausflüge geplant sind, und ich hoffe, dass ich mich diesen auch anschließen kann. Das wäre zum einen eine Abwechslung von dem sonst nur sturem Rumsitzen, als auch, dass ich mehr mit anderen Leuten in Kontakt komme mit denen ich mich sonst nicht so oft unterhalten kann.
AFS Camp
An folgendem Montagabend ging es für Friedericke und mich in Richtung Süden zu dem AFS Midstay Camp.
Nach 11 Stunden mehr oder weniger entspannter Busfahrt erreichten wir schließlich Mochit Station in Bangkok und wurden von dem AFS Staff abgeholt.
Darauf folgte nach einem kleinen Frühstück eine weitere Busfahrt bis nach Cha Am. Zu dem Hotel in dem auf unser Camp stattfinden sollte.
Das Hotel war pompös und nur ein kurzer Fußweg vom Strand entfernt.
Viele Freiwillige von uns sind in unseren Projekten einfachere Verhältnisse gewohnt. So hörte man von hier und da immer wieder begeisterte Kommentare wir „Es gibt warme Duschen, Klimaanlagen oder gar ein richtiges Bett“.
Es standen mehrere Programmpunkte an, wie beispielsweise Cultural Learning, Thai Sprachkurse als auch ein Gespräch in der Gruppe über den aktuellen Stand der Dinge in Projekt und Gastfamilie.
So kamen Lehrer einer Schule der Umgebung für einen Tag ins Hotel und versuchten uns in mehreren Gruppen ein paar Thai Wörter beizubringen. Allerdings war der Input teilweise zu hoch, so dass man schlichtweg überfordert war und sich nicht alles merken konnte. Alles in allem war es aber eine lustige Angelegenheit und es hat mit den verschiedenen Spielen wirklich Spaß gemacht.
In den Pausen während dem Camp konnte man noch ein persönliches Gespräch mit den AFSern führen, falls man irgendwas besprechen wollte.
Auch ich suchte dieses Gespräch auf mit dem Anliegen, dass ich in der Schule nicht ausgelastet bin und mich in meinem Projekt nicht wirklich gebraucht fühlte.
Am Ende kamen wir zu der Lösung, dass ich eventuell ein/zwei Tage die Woche in einem anderen Projekt arbeiten könnte.
Das müsste allerdings erst noch gefunden werden, und schien mir bis jetzt noch sehr vage.
Ich werde für mich aber versuchen mich noch mehr anderweitig in der Schule einzubringen und mir eine Beschäftigung zu suchen.
Alles in Allem war das Camp doch sehr spaßig. Es war schön alle Freiwilligen mal wieder auf dem Haufen zu haben und sich ohne Probleme unterhalten zu können. Man konnte sich über seine Erlebnisse austauschen und sich die Bäuche mit einer Vielzahl von gutem Essen vollschlagen und anschließend am Pool ein wenig Sonne tanken.
Am Samstag hieß es allerdings schon wieder: auf zu Mochit Station und ab nach Hause.
Und so schwangen Ricke und ich uns abends in den Bus und machten uns auf einer 11 stündigen Busfahrt wieder in Richtung Alltag auf.
Lehrer: Vollzeitbeschäftigung
Wieder zurück vom Camp und angekommen an der Schule hatte sich mein Wunsch nach mehr Beschäftigung tatsächlich erfüllt. Aber nicht nur einmal, sondern gefühlt hundertmal.
Es hieß Kru Nan wäre für einen Monat nicht an der Schule und ich solle jetzt von 0 auf 100 ihre gesamten Stunden übernehmen.
Mittlerweile habe ich mich einigermaßen mit dieser Aufgabe angefreundet, doch zu Anfang sträubte ich mich ziemlich einen Fuß in bestimmte Klassenzimmer zu setzen.
Wenn man in der 12. Klasse bei manchen Schülern noch helfen muss den Namen aus zu füllen oder die Schüler kommentarlos aufstehen und aus dem Klassenzimmerlaufen oder gar die Arbeitsblätter zu reißen, da schüttelt es mich doch des Öfteren.
Doch mit der vergangenen Zeit habe ich mittlerweile ein Gefühl dafür bekommen, wie ich mit manchen dieser Sonderkandidaten umgehen kann, damit wenigstens ein bisschen etwas Produktives in der Stunde zusammen kommt.
Allerdings erschwert die Sprachbarriere den Unterricht doch um einiges, da viele der Schüler schlichtweg nicht einmal grundlegende Vokabeln kennen.
Was mir aber auch über die vergangene Zeit klar geworden ist, ist dass der Job doch um einiges anstrengender und arbeitsaufwändiger ist, als ich in meiner Schulzeit gedacht hatte.
Wenn man Tag ein Tag aus gefühlte hundert Arbeitsblätter korrigieren muss, dann raucht einem am Ende des Tages doch der Kopf und man fällt am Abend geplättet ins Bett.
Ich bin dankbar für dich Chance mich einen Monat als Lehrer zu versuchen zu dürfen, allerdings freue ich mich auch wieder auf Kru Nan, wenn sie wieder zurückkommt. Und ich sie nur noch unterstützen muss.
Der Unterricht hatte aber auf jeden Fall positive Auswirkungen. Die Schüler trauen sich öfters mit mir zu reden und sind mir gegenüber aufgeschlossener.
Und ich denke, wenn ich Kru Nan jetzt in Zukunft noch im Unterricht assistieren werde, wird das um einiges souveräner und weniger unsicher von statten gehen.
Weitere Bilder folgen in der kommenden Woche :P
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